Beschreibung: In diesem Dokument ist beschrieben, wie eine IKEv2-Verbindung mit einem Android-Endgerät (Smartphone oder Tablet) zu einer LANCOM R&S®Unified Firewall eingerichtet werden kann. Voraussetzungen:- LANCOM R&S®Unified Firewall mit LCOS FX ab Version 10.4
- Bereits eingerichtete und funktionsfähige Internet-Verbindung auf der Unified Firewall
- Beliebiger Browser für den Zugriff auf das Webinterface der Unified Firewall
- Mobiles Endgerät (Smartphone, Tablet-PC, etc.) mit Android Betriebssystem ab Version 5.x
Info: Die Verfügbarkeit von IKEv2 in Android-Versionen ist abhängig vom Hersteller Ihres mobilen Endgerätes. So bietet z.B. der Hersteller Samsung IKEv2 in vielen Android-Distributionen seiner Endgeräte an, andere Hersteller verzichten darauf. Sollte in Ihrer Andoid-Distribution IKEv2 nicht verfügbar sein, müssen Sie eine entsprechende App verwenden.
Szenario: 1. Die Unified Firewall ist direkt mit dem Internet verbunden und verfügt über eine öffentliche IPv4-Adresse:- Ein Unternehmen möchte seinen Außendienst-Mitarbeitern den Zugriff auf das Firmennetzwerk per IKEv2 Client-To-Site Verbindung ermöglichen.
- Die Mitarbeiter können dazu ein Android-Endgerät (Smartphone oder Tablet) verwenden.
- Die Firmenzentrale verfügt über eine Unified Firewall als Gateway und eine Internetverbindung mit der festen öffentlichen IP-Adresse 81.81.81.81.
- Das lokale Netzwerk der Zentrale hat den IP-Adressbereich 192.168.66.0/24.
2. Die Unified Firewall geht über einen vorgeschalteten Router ins Internet:- Ein Unternehmen möchte seinen Außendienst-Mitarbeitern den Zugriff auf das Firmennetzwerk per IKEv2 Client-To-Site Verbindung ermöglichen.
- Die Mitarbeiter können dazu ein Android-Endgerät (Smartphone oder Tablet) verwenden.
- Die Firmenzentrale verfügt über eine Unified Firewall als Gateway und einen vorgeschalteten Router, welcher die Internet-Verbindung herstellt. Der Router die feste öffentliche IP-Adresse 81.81.81.81.
- Das lokale Netzwerk der Zentrale hat den IP-Adressbereich 192.168.66.0/24.
Vorgehensweise:Die Einrichtung ist bei Szenario 1 und 2 grundsätzlich gleich. Bei Szenario 2 muss zusätzlich ein Port- und Protokollforwarding auf dem vorgeschalteten Router eingerichtet werden (siehe Abschnitt 3). 1. Konfigurationsschritte auf der Unified Firewall: 1.1 Verbinden Sie sich mit der Konfigurationsoberfläche der Unified Firewall und wechseln auf VPN -> IPSec-Einstellungen. 1.2 Aktivieren Sie IPSec. 1.3 Wechseln Sie auf VPN -> IPSec-Verbindungen und klicken auf das "Plus-Symbol", um eine neue IPSec-Verbindung zu erstellen. 1.4 Hinterlegen Sie folgende Parameter: - Name: Vergeben Sie einen aussagekräftigen Namen.
- Sicherheits-Profil: Wählen Sie hier das vorgefertigte Profil LANCOM Advanced VPN Client IKEv2 aus.
- Verbindung: Wählen Sie Ihre konfigurierte Internet-Verbindung aus.
Wenn Sie eine eigene Vorlage oder ein eigenes Sicherheits-Profil erstellt haben, können Sie diese hier ebenfalls verwenden. 1.5 Wechseln Sie in den Reiter Tunnel und hinterlegen folgende Parameter: - Lokale Netzwerke: Geben Sie hier (in CIDR-Notation) die lokalen Netzwerke an, welche von VPN-Client erreicht werden sollen. In diesem Beispiel das lokale Netzwerk der Zentrale mit dem Adressbereich
192.168.66.0/24. - Virtueller IP-Pool: Wählen Sie die Option Default Virtual-IP pool aus. Virtuelle IP-Pools können verwendet werden, um verbundenen VPN-Clients IP-Adressen-Konfigurationen zu senden.
1.6 Wechseln Sie in den Reiter Authentifizirung und hinterlegen folgende Parameter: - Authentifizierungstyp: Wählen Sie hier die Option PSK (Preshared Key) aus.
- PSK (Preshared Key): Vergeben Sie einen Preshared Key für diese Verbindung.
- Lokaler Identifier: Vergeben Sie die Lokale Identität.
- Remote Identifier: Vergeben Sie die Entfernte Identität.
Wichtig: Der Local und Remote Identifier dürfen nicht übereinstimmen!
1.7 Klicken Sie auf das Symbol zum Erstellen eines neuen VPN-Hosts. 1.8 Hinterlegen Sie folgende Parameter: - Name: Vergeben Sie einen aussagekräftigen Namen.
- VPN-Verbindungstyp: Wählen Sie den Typ IPSec.
- IPSec-Verbindung: Wählen Sie im Dropdownmenü bei IPSec die in Schritt 1.4 -1.6 erstellte VPN-Verbindung aus.
1.9 Klicken Sie in dem VPN-Host auf das "Verbindungswerkzeug" und klicken anschließend auf das Netzwerk-Objekt, auf welches der Advanced VPN Client zugreifen können soll, damit die Firewall-Objekte geöffnet werden. 1.10 Weisen Sie über die "Plus-Zeichen" die erforderlichen Protokolle dem VPN-Host zu. Info: Eine Unified Firewall verwendet eine Deny-All Strategie. Die Kommunikation muss also explizit erlaubt werden. Info: Die Firewall-Objekte können Sie auch über Desktop -> Desktop-Verbindungen aufrufen, indem Sie auf das "Bearbeiten-Symbol" klicken. 1.11 Klicken Sie zuletzt in der Firewall auf Aktivieren, damit die Konfigurations-Änderungen umgesetzt werden. 1.12 Die Konfigurationsschritte auf der Unified Firewall sind damit abgeschlossen. 2. Manuelle Einrichtung der VPN-Verbindung auf dem Smartphone oder Tablet-PC: 2.1 Öffnen Sie das Menü Einstellungen und wählen Sie unter Verbindungen den Menüpunkt Weitere Einstellungen. 2.2 Wählen Sie die Option VPN aus. 2.3 Tippen Sie auf das Plus-Zeichen in der rechten oberen Ecke um einen neuen Eintrag hinzuzufügen. 2.4 Im nächsten Dialog müssen Sie folgende Einstellungen vornehmen: - Im Feld Name müssen Sie eine Namensbezeichnung für das neue VPN-Profil eintragen. Es kann ein beliebiger Name verwendet werden.
- Im Auswählfeld Typ muss IPSec IKEv2 PSK eingestellt werden.
- Im Feld Server-Adresse müssen Sie die öffentliche IP-Adresse oder die öffentliche DNS-Adresse des LANCOM Routers eintragen.
- Geben Sie im Feld IPSec Identifier die Bezeichnung der entfernten Identität an, welchen Sie im Schritt 1.5 vergeben haben.
- Im Feld IPSec Pre-shared Key muss der Pre-shared Key eingetragen werden, welchen Sie im Schritt 1.5 vergeben haben.
2.5 Tippen Sie auf Speichern um das konfigurierte VPN-Profil zu sichern. 2.6 Zum Starten der VPN-Verbindung müssen Sie auf das eben erstellte VPN-Profil tippen. 3. Einrichtung eines Port- und Protokoll-Forwarding auf einem LANCOM Router (nur Szenario 2):Für IPSec werden die UDP-Ports 500 und 4500 sowie das Protokoll ESP benötigt. Diese müssen auf die Unified Firewall weitergeleitet werden. Werden die UDP-Ports 500 und 4500 weitergeleitet, wird das Protokoll ESP automatisch mit weitergeleitet. Info: Sollte ein Router eines anderen Herstellers verwendet werden, erfragen Sie die Vorgehensweise bei dem jeweiligen Hersteller.
Wichtig: Werden die UDP-Ports 500 und 4500 sowie das Protokoll ESP auf die Unified Firewall weitergeleitet, kann eine IPSec-Verbindung auf dem LANCOM Router nur noch verwendet werden, wenn diese in HTTPS gekapselt wird (IPSec-over-HTTPS). Ansonsten kann keine IPSec-Verbindung mehr aufgebaut werden! 3.1 Öffnen Sie die Konfiguration des Routers in LANconfig und wechseln in das Menü IP-Router -> Maskierung -> Port-Forwarding-Tabelle. 3.2 Hinterlegen Sie folgende Parameter: - Anfangs-Port: Hinterlegen Sie den Port 500.
- End-Port: Hinterlegen Sie den Port 500.
- Intranet-Adresse: Hinterlegen Sie die IP-Adresse der Unified-Firewall im Transfernetz zwischen Unified Firewall und LANCOM Router.
- Protokoll: Wählen Sie im Dropdown-Menü UDP aus.
3.3 Erstellen Sie einen weiteren Eintrag und hinterlegen den UDP-Port 4500. 3.4 Schreiben Sie die Konfiguration in den Router zurück. |