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Description:

LANCOM Trusted Access (LTA) ist die vertrauenswürdige Network Access Security-Lösung für Unternehmensnetzwerke. Es ermöglicht einen sicheren und skalierenden Zugriff auf Unternehmensanwendungen für Mitarbeitende im Büro, zuhause oder unterwegs und schützt damit modernes hybrides Arbeiten von überall und jederzeit.

Die LANCOM Trusted Access-Lösung passt sich an steigende Sicherheitsanforderungen in Ihrer Organisation an und ermöglicht sowohl Cloud-managed VPN-Client-Vernetzung für den Zugriff auf ganze Netze als auch den Umstieg auf eine Zero-Trust-Sicherheitsarchitektur für eine umfassende Netzwerksicherheit. Dabei erhalten Benutzer auf Basis granularer Zugriffsrechte ausschließlich Zugangsberechtigung auf Anwendungen, die ihnen zugewiesen wurden (Zero-Trust-Prinzip). Bestehende Systeme zur Verwaltung von Benutzern und Benutzergruppen (Active Directory) lassen sich vollständig in die LANCOM Management Cloud (LMC) integrieren. Für kleinere Netzwerke bietet die LMC alternativ eine interne Benutzerverwaltung.

In diesem Artikel wird beschrieben wie der LTA-Client in der LMC unter Verwendung der externen Benutzerverwaltung mit Microsoft Entra ID (ehemals Azure AD) konfiguriert werden kann.


Requirements:

  • Zugang zur LMC samt eigenem Projekt (kostenpflichtig)
  • LANCOM Router oder LANCOM R&S®Unified Firewall als LTA-Gateway
  • LTA-Client
  • Bereits konfiguriertes und funktionsfähiges Netzwerk samt Internet-Verbindung
  • Beliebiger Web-Browser für den Zugriff auf die LMC
  • Bereits konfiguriertes und funktionsfähiges Adctive Directory in Microsoft Entra ID
  • DynDNS-Anbieter für die E-Mail-Domäne mit Unterstützung für einen "TXT Resource Record"

Der in der LMC integrierte DynDNS-Dienst unterstützt keinen "TXT Resource Record" und kann daher leider nicht verwendet werden.


Procedure:

1. Initiale Konfigurations-Schritte in der LMC:

1.1 Aktivierung der VPN-Funktionalität:

1.1.1 Wechseln Sie in der LMC in das Menü Networks und klicken auf das Netzwerk, in das sich der LTA-Client einbuchen soll (in diesem Beispiel INTRANET).

1.1.2 Klicken Sie in der Overview auf Edit network.

1.1.3 Passen Sie die folgenden Parameter an und klicken auf Save:

  • Link devices via secure connection (VPN): Setzen Sie den Haken, um die VPN-Funktionalität zu aktivieren.
  • Central site IP addresses or DNS names: Tragen Sie die öffentliche IP-Adresse oder den DNS-Namen des Routers ein. Diese muss angegeben werden, sobald die VPN-Funktionalität aktiviert wird.


1.2 LTA-Funktion aktivieren:

1.2.1 Wechseln Sie im Menü Security in den Reiter LANCOM Trusted Access und klicken bei Activate LTA auf den Schieberegler.

1.2.2 Klicken Sie auf Activate.


1.3 Client-Konfiguration:

In der Client configuration werden grundlegende Parameter wie die Adresse des LTA-Gateways hinterlegt. Diese Einstellungen gelten global und können nicht für einzelne Benutzer konfiguriert werden.

1.3.1 Wechseln Sie in den Reiter Client configuration und passen die folgenden Parameter an:

  • Accessible network: Wählen Sie im Dropdown-Menü das in Schritt 1.1 bearbeite Netzwerk aus, in das sich der LTA-Client einbuchen soll (in diesem Beispiel INTRANET).
  • Gateway IP or domain: Tragen Sie die öffentliche IP-Adresse oder den DNS-Namen des Routers ein, unter der/dem der LTA-Client den Router erreichen kann (in diesem Beispiel 81.81.81.81).
  • Trusted Access Client IP network: Geben Sie die Netzadresse eines Netzwerks in CIDR-Schreibweise (Classless Inter Domain Routing) an. Aus diesem Netzwerk wird dem LTA-Client eine IP-Adresse zugewiesen (in diesem Beispiel 10.0.0.0/8). In den meisten Fällen wird dazu das Accessible network verwendet werden, es ist aber auch möglich, ein anderes Netzwerk anzugeben.
  • Tunneled domains for DNS resolution: Tragen Sie Domains ein, die immer über den VPN-Tunnel übertragen werden sollen (in diesem Beispiel *.intern).

Für die Getunnelten Domains für DNS-Auflösung kann die Wildcard * verwendet werden. Diese steht für beliebig viele Zeichen. Mehrere Einträge können durch ein Komma separiert werden.

1.3.2 Passen Sie bei Bedarf die folgenden Parameter an:

  • Allow AVC mode in LTA client: Wird diese Option aktiviert, kann der Benutzer zwischen LTA-Client und dem Advanced VPN Client umschalten. Dies ist z.B. sinnvoll, wenn neben dem LTA-Zugang in die Firma zusätzliche VPN-Verbindungen zu Kunden bestehen.
  • Enable LTA client self-sustaining continued operation: Wird der autarke Weiterbetrieb aktiviert, kann für den angegebenen Zeitraum eine VPN-Verbindung mit dem LTA-Client aufgebaut werden, auch wenn die LMC nicht erreichbar ist.

1.3.3 Wählen Sie bei Split Tunnel die Option Only network traffic to configured networks through tunnel (Split Tunnel) aus und klicken auf das "Plus-Zeichen", um die Ziel-Netzwerke anzugeben.

Wird die Option All network traffic through tunnel oder bei der Option Only network traffic to configured networks through tunnel (Split Tunnel) kein Ziel-Netzwerk hinterlegt, wird jeglicher Datenverkehr über den VPN-Tunnel übertragen. Dies führt dazu, dass lokale Ressourcen im Netzwerk des Benutzers bei aufgebautem VPN-Tunnel nicht erreicht werden können. Zudem kann es zu einer langsameren Übetragung des Internet-Datenverkehrs kommen, da dieser über das LTA-Gateway übertragen wird.

1.3.4 Tragen Sie die Ziel-Netzwerke in CIDR-Schreibweise ein und klicken auf Save.


1.4 Endpoint Security (optional):

Optional kann die Endpoint Security aktiviert werden. Der LTA-Client prüft dann, ob die vorgegebenen Parameter erfüllt sind und baut nur dann die VPN-Verbindung auf. Diese Einstellungen gelten global und können nicht für einzelne Benutzer konfiguriert werden.

1.4.1 Wechseln Sie in den Reiter Endpoint Security, passen die folgenden Parameter an und klicken auf Speichern:

  • Enable endpoint verfication: Aktivieren Sie die Option über den Schieberegler.
  • Allowed OS: Wählen Sie bei Bedarf die erlaubten Betriebssysteme sowie die minimalen und maximalen Build-Versionen aus (in diesem Beispiel wird Windows 10 bzw. Windows 11 vorausgesetzt).
  • Anti-Virus: Aktivieren Sie bei Bedarf die Prüfung der Antivirus-Funktion auf dem Computer des Benutzers (in diesem Beispiel wird die Option enabled and up-to-date verwendet).
  • Firewall: Aktivieren Sie bei Bedarf die Prüfung der Firewall-Funkion auf dem Computer des Benutzers (in diesem Beispiel wird die Option enabled verwendet und somit geprüft, ob eine Firewall aktiv ist).


1.5 Benutzerverwaltung:

In der User administration wird die eigene Domäne hinterlegt. Benutzer können - sofern vorhanden - über ein Active Directory angebunden oder in der LMC konfiguriert werden.

1.5.1 Wechseln Sie in den Reiter User administration und aktivieren die Option IdP-managed.

1.5.2 Passen Sie die folgenden Parameter an:

  • Name: Vergeben Sie einen aussagekräftigen Namen für den Identity Provider Eintrag in der LMC.
  • Domains: Tragen Sie bei Domains die von Ihnen verwendete Domäne ein (in diesem Beispiel mydomain.com).

Die Konfiguration kann an dieser Stelle noch nicht gespeichert werden, da hierfür noch die IdP Metadata URL hinterlegt werden muss. Diese wird in Schritt 2.2.8 in Entra ID ausgelesen und in Schritt 3.1.1 in der LMC eingetragen.

1.5.3 Klicken Sie auf Finalize Setup.

1.5.4 Kopieren Sie die folgenden Parameter und speichern diese in einer Text-Datei ab:

  • TXT resource record: Tragen Sie diesen bei Ihrem DynDNS-Anbieter für die Domäne als TXT Resource Record ein.
  • LMC Entity URL: Tragen Sie diesen in Schritt 2.2.4 als Identifier (Entity ID) in Entra ID ein.
  • Reply URL: Tragen Sie diese in Schritt 2.2.4 als Reply URL (Assertion Consumer Service URL) in Entra ID ein.



2. Konfigurationsschritte in Microsoft Entra ID:

2.1 Eigene Anwendung erstellen:

2.1.1 Öffnen Sie die Konfigurationsoberfläche von Entra ID und wechseln in das Menü Enterprise applications.

2.1.2 Wählen Sie die unter Manage die Option All applications aus und klicken auf New application.

2.1.3 Klicken Sie auf Create your own application.

2.1.4 Passen Seie die folgenden Parameter an und klicken auf Create:

  • What's the name of your app?: Vergeben Sie einen aussagekräftigen Namen für die App (in diesem Beispiel LTA-App).
  • What are you looking to do with your application?: Wählen Sie die Option Integrate any other application you don't find in the gallery (Non-gallery) aus.


2.2 Single Sign on einrichten:

2.2.1 Klicken Sie in der soeben erstellten App auf 2. Set up single sign on.

2.2.2 Wählen Sie die Option SAML aus.

2.2.3 Klicken Sie in dem Feld Basic SAML Configuration auf Edit.

2.2.4 Tragen Sie die in Schritt 1.5.4 kopierten Parameter ein und klicken auf Save:

  • Identifier (Entity ID): Tragen Sie die LMC Entity URL ein.
  • Reply URL (Assertion Consumer Service URL): Tragen Sie die Reply URL ein.

2.2.5 Klicken Sie in dem Feld Attributes & Claims auf Edit.

2.2.6 Klicken Sie auf Add a group claim.

2.2.7 Wählen Sie die Option All groups aus und klicken auf Save.

2.2.8 Kopieren Sie in dem Feld SAML Certificates die App Federation Metadata Url und speichern diese in einer Text-Datei ab. Diese wird in Schritt 3.1.1 als IdP Metadata URL in der LMC hinterlegt.


2.3 Registrierung der Applikation:

2.3.1 Wechseln Sie in das Menü App registrations.

2.3.2 Klicken Sie in dem Reiter All applications auf die in Schritt 2.1.4 erstellte App.

2.3.3 Klicken Sie auf Add a certificate or secret.

2.3.4 Klicken Sie auf New client secret.

2.3.5 Passen Sie die folgenden Parameter an und klicken auf Add:

  • Description: Vergeben Sie einen aussagekräftigen Namen für das Anwendungskennwort (in diesem Beispiel LTA-Secret).
  • Expires: Wählen Sie eine möglichst hohe Gültigkeitsdauer aus (in diesem Beispiel 24 Monate). 

Nach Ablauf der Gültigkeit ist ein Abgleich der Active Directory Benutzer mit der LMC nicht mehr möglich. Dann muss ein neues secret erstellt und dieses in der LMC hinterlegt werden.

2.3.6 Kopieren Sie das Anwendungskennwort unter Value und speichern dieses in einer Text-Datei ab.

Das Anwendungskennwort muss zwingend in diesem Schritt kopiert werden. Zu einem späteren Zeitpunkt wird das Kennwort unkenntlich gemacht. In diesem Fall muss das Kennwort gelöscht und neu erstellt werden.


2.4 Kopieren der Anwendungs-ID und der Verzeichnis-ID:

Wechseln Sie in der App in die Übersicht. Kopieren Sie die beiden folgenden Parameter und speichern diese in einer Text-Datei ab:

  • Application (client) ID: Diese wird in Schritt 3.1.2 als Application-ID (Client-ID) eingetragen.
  • Directory (tenant) ID: Diese wird in Schritt 3.1.2 als Directory-ID (Tenant-ID) eingetragen.


2.5 API-Berechtigungen:

2.5.1 Wechseln Sie in das Menü API permissions und klicken auf Add a permission.

2.5.2 Wählen Sie im Reiter Microsoft APIs die Option Microsoft Graph aus.

2.5.3 Wählen Sie die Option Application permissions aus.

2.5.4 Wählen Sie die Berechtigung Group.Read.All aus und klicken auf Add permissions

Durch Eingabe des Strings Group.Read. in der Suche ist die Berechtigung direkt zu finden.

2.5.5 Klicken Sie auf Grant admin consent for <Active-Directory>.

2.5.6 Bestätigen Sie die Abfrage mit einem Klick auf Yes.



3. Weiterführende Konfigurationsschritte in der LMC:

3.1 Abschließende Konfiguration der Benutzerverwaltung:

3.1.1 Wechseln Sie erneut in die LTA-Benutzerverwaltung in der LMC und tragen im Feld IdP Metadata URL die in Schritt 2.2.8 kopierte App Federation Metadata Url ein.

3.1.2 Tragen Sie unter IdP credential to sync with AD die folgenden Parameter ein:

  • Application-ID (Client-ID): Tragen Sie die in Schritt 2.4 kopierte Application (client) ID ein.
  • Client Secret: Tragen Sie das in Schritt 2.3.6 kopierte Anwendungskennwort ein.
  • Directory-ID (Tenant-ID): Tragen Sie die in Schritt 2.4 kopierte Directory (tenant) ID ein.

3.1.3 Wählen Sie nach der Synchronisierung mit Microsoft Entra ID die Primärgruppe aus, welche zur Freigabe von LTA verwendet werden soll und aktivieren für diese Gruppe das Berechtigungsprofil. Klicken Sie anschließend auf Save

Für jeden Benutzer in dieser Gruppe wird eine LTA-Lizenz benötigt.


3.2 Verbindungsziele:

In den Connection targets werden Ressourcen angelegt, welche den Benutzern zugewiesen werden können (siehe Schritt 3.3).

3.2.1 Wechseln Sie in den Reiter Connection targets und klicken auf Add connection target.

3.2.2 Passen Sie die folgenden Parameter an und klicken auf Save:

  • Name: Vergeben Sie einen aussagekräftigen Namen für das Verbindungsziel (in diesem Beispiel Web-Server).
  • Hostname / IPv4 address / CIDR notation: Tragen Sie einen DNS-Namen oder die IP-Adresse eines Verbindungsziels ein (in diesem Beispiel 10.0.0.250). Alternativ können Sie auch den Zugriff auf ein ganzes Netzwerk freigeben, indem Sie die Netz-Adresse in CIDR-Schreibweise angeben (z.B. 10.0.0.0/8).
  • Protocol: Wählen Sie das Protokoll für die Kommunikation aus (in diesem Beispiel TCP).
    • Die folgenden Protokolle stehen zur Verfügung:
      • TCP
      • UDP
      • ICMP
      • AH
      • ESP
      • GRE
      • TCP + UDP
      • Alle Protokolle
  • Port: Tragen Sie die Ports für die Kommunikation ein (in diesem Beispiel 443 und 80). Mehrere Ports können durch ein Komma separiert werden (z.B. 443,80). Port-Bereiche können durch einen Bindestrich hinterlegt werden (z.B 5060-5061).


3.3 Berechtigungsprofile:

In den Authorization profiles werden die Benutzer mit den Verbindungszielen verknüpft. Dabei ist es möglich unterschiedlichen Benutzern individuelle Verbindungsziele zuzuweisen. Die LMC erstellt anhand der vorgenommenen Einstellungen automatisch Firewall-Regeln, welche die Kommunikation zu den Verbindungszielen erlaubt.

3.3.1 Wechseln Sie in den Reiter Authorization profiles und klicken auf Add authorization profile hinzufügen.

3.3.2 Aktivieren Sie das Authorization profile über den Schieberegler und passen die folgenden Parameter an:

  • Profile name: Vergeben Sie einen aussagekräftigen Namen für das Profil (in diesem Beispiel Admin).
  • Users / Groups: Wählen Sie im Dropdownmenü eine Gruppe aus dem Active Directory aus (in diesem Beispiel admin). Sie können auch mehrere Benutzer auswählen und diesen die gleichen Berechtigungen zuweisen.

3.3.3 Aktivieren Sie unter Status die gewünschten Verbindungsziele für den Benutzer (siehe Schritt 3.2.2) und klicken auf Create.



4. Konfigurations-Schritte im LTA-Client:

4.1 Klicken Sie im LTA-Client auf Settings und wählen die Option LMC Domain aus.

4.2 Passen Sie die folgenden Parmeter an:

  • URL: Tragen Sie die URL cloud.lancom.de ein.
  • Domain: Tragen Sie die E-Mail Domäne ein, welche Sie in Schritt 1.5.1 in der LMC hinterlegt haben (in diesem Beispiel mydomain.com).