Beschreibung:
Die Kommunikation zwischen verschiedenen Netzwerken eines Routers kann entweder über Firewall-Regeln eingeschränkt werden oder über Schnittstellen-Tags. Für einfache Szenarien bietet sich aufgrund des geringen Konfigurations-Aufwands die Verwendung von Schnittstellen-Tags an.
Für komplexere Szenarien, in denen die Kommunikation in ein anderes Netzwerk nur für einzelne Teilnehmer erlaubt oder verboten ist, ist die Verwendung von Schnittstellen-Tags allerdings nicht empfehlenswert, da in diesem Fall eine zusätzliche Firewall-Regel zum Entfernen des Schnittstellen-Tags und Setzen des korrekten Tags erforderlich ist.
In diesem Artikel wird beschrieben, wie die Kommunikation zwischen verschiedenen Netzwerken bei Routern mit permanent aktivem Private Mode über Schnittstellen-Tags eingeschränkt werden kann.
Beachten Sie zur Netztrennung per ARF für weitere Geräte-Typen (Router ohne permanenten Private Mode sowie Router mit WLAN) die folgenden Knowledge Base Artikel: ARF: Abgrenzen lokaler Netze durch Nutzung des Schnittstellen-Tags bei Geräten mit WLAN |
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Voraussetzungen:
Szenario:
Ziel ist es, den Zugriff der auf der LAN-Seite des Routers befindlichen Netzwerke NETZ1, NETZ2 und NETZ3 untereinander einzuschränken.

Vorgehensweise:
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1. Zuordnung der Schnittstellen zu den Netzen
Die Ethernet-Interfaces ab ETH 5 werden in diesem Szenario nicht verwendet und können daher auf den Standard-Einstellungen belassen werden. |
1.1 Öffnen Sie die Konfiguration des Routers in LANconfig und stellen in dem Menü Schnittstellen → LAN → Ethernet-Ports sicher, dass den Ethernet-Ports ETH 1 bis ETH 4 jeweils ein anderes LAN-Interface zugewiesen ist (ETH 1 → LAN-1, ETH 2 → LAN-2 usw.).

1.2 Wechseln Sie in das Menü Schnittstellen → LAN → LAN-Bridge.

1.3 Wechseln Sie in das Menü Port-Tabelle.

1.4 Stellen Sie sicher, dass dem logischen Interface LAN-1 bei Bridge-Gruppe die Option BRG-1 zugewiesen ist.
Statt der Bridge-Gruppe BRG-1 kann hier auch die Option keine ausgewählt und dem Mitarbeiter-Netzwerk das logische Interface LAN-1 zugewiesen werden. Dies ist allerdings nicht empfehlenswert, da eine Bridge-Gruppe in einigen Konstellationen benötigt wird (z.B. muss einer L2TP-Verbindung und einem LAN-Interface die gleiche Bridge-Gruppe zugewiesen werden, damit die Kommunikation per L2TP möglich ist). |
1.5 Weisen Sie dem logischen Interface LAN-2 bei Bridge-Gruppe die Option BRG-2 zu.
Statt der Bridge-Gruppe BRG-2 kann hier auch die Option keine ausgewählt und dem Mitarbeiter-Netzwerk das logische Interface LAN-2 zugewiesen werden. Dies ist allerdings nicht empfehlenswert, da eine Bridge-Gruppe in einigen Konstellationen benötigt wird (z.B. muss einer L2TP-Verbindung und einem LAN-Interface die gleiche Bridge-Gruppe zugewiesen werden, damit die Kommunikation per L2TP möglich ist). |

1.6 Weisen Sie dem logischen Interface LAN-3 bei Bridge-Gruppe die Option BRG-3 zu.

1.7 Weisen Sie dem logischen Interface LAN-4 bei Bridge-Gruppe die Option BRG-3 zu.

2. Zuordnung der logischen Schnittstellen und Schnittstellen-Tags zu den IP-Netzwerken
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Über den Befehl show ipv4-addresses können Sie auf der Konsole die Zuweisung der IP-Adressen zu den Schnittstellen überprüfen. |
2.1 Wechseln Sie in das Menü IPv4 → Allgemein → IP-Netzwerke.

2.2 Klicken Sie auf Hinzufügen und erstellen nacheinander drei neue Netzwerke.
Die Einträge für INTRANET und DMZ sollten nicht gelöscht werden. Da diese in weiteren Menüs referenziert werden (z.B. in den DHCP-Netzwerken) führt dies ohne weitere Konfigurations-Änderungen dazu, dass die Konfiguration per LANconfig nicht mehr geschrieben werden kann! |

2.3 Passen Sie die folgenden Parameter für das Mitarbeiter-Netzwerk an:

2.4 Passen Sie die folgenden Parameter für das Gast-Netzwerk an:

2.5 Passen Sie die folgenden Parameter für das Server-Netzwerk an:

2.6 Die Liste der IP-Netzwerke sollte nun folgendermaßen aussehen.

3. Erstellen des Routingeintrags
Ab LCOS 10.40 gibt es für jedes Routing-Tag eine eigene Tabelle in der FIB (Forwarding Information Base).
Weitere Informationen zum Routing-Verhalten finden Sie im LCOS Referenz-Handbuch: |
3.1 Wechseln Sie in das Menü IP-Router → Routing → IPv4-Routing-Tabelle.

3.2 Passen Sie das Routing-Tag der Default-Route nach Bedarf an. In diesem Beispiel wird das Tag auf 0 belassen, damit alle Netzwerke über diesen Routing-Eintrag mit dem Internet kommunizieren können.
Sie können die Default-Route kopieren und ein von 0 abweichendes Routing-Tag hinterlegen. In diesem Fall kann nur das Netzwerk mit dem gleichen Schnittstellen-Tag über diesen Routing-Eintrag kommunizieren. |
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