Beschreibung:

In diesem Dokument wird beschrieben welche Konfigurations-Punkte überprüft und welche Traces erstellt werden können, wenn Portforwarding nicht funktioniert.


Voraussetzungen:


Szenario:

1. Der LANCOM Router stellt die Internet-Verbindung direkt her:


2. Die Internet-Verbindung wird von einem weiteren Router vor dem LANCOM Router hergestellt:


Vorgehensweise:

1. Allgemeine Punkte (Szenario 1 und 2):

1.1 Hardware-NAT deaktivieren:

Auf einigen Routern steht das Feature Hardware-NAT zur Verfügung. Dadurch ist es theoretisch möglich Daten über eine maskierte Internet-Verbindung (NAT) mit der ausgehandelten Geschwindigkeit zu übertragen.

Da Hardware-NAT nicht korrekt arbeitet und im aktiven Zustand u.A. Portforwarding nicht funktioniert, empfiehlt LANCOM Systems Hardware-NAT grundsätzlich zu deaktivieren.

Folgende Geräte unterstützen die Funktion Hardware-NAT:

Sie finden das Feature unter Schnittstellen → LAN.


1.2 Prüfen des Default-Gateways auf dem Weiterleitungsziel:

Prüfen Sie auf dem Weiterleitungsziel im Netzwerk, ob das korrekte Default Gateway hinterlegt ist. Bei dem Default Gateway muss es sich um den LANCOM Router (Szenario 1) bzw. den Router 1 (Szenario 2) handeln.


1.3 Überprüfen der Übereinstimmung des per DNS-Name aufgelösten IP-Adresse mit der tatsächlichen öffentlichen IP-Adresse:

Erfolgt der Zugriff über einen DNS-Namen, muss sichergestellt sein, dass die über den DNS-Namen aufgelöste IP-Adresse mit der tatsächlichen öffentlichen IP-Adresse übereinstimmt. Sollte dies nicht der Fall sein, prüfen Sie, ob das Portforwarding bei Eingabe der öffentlichen IP-Adresse funktioniert.



2. Portforwarding auf vorgeschaltetem LANCOM Router einrichten (Szenario 2):

Wird ein weiterer vorgeschalteter Router verwendet, müssen die gewünschten Ports auf diesem an den Haupt-Router weitergeleitet werden.

Info:
Sollte ein Router eines anderen Herstellers verwendet werden, erfragen Sie die Vorgehensweise bei dem jeweiligen Hersteller.

2.1 Öffnen Sie die Konfiguration des Router 2 in LANconfig und wechseln in das Menü IP-Router → Maskierung → Portforwarding-Tabelle.

2.2 Erstellen Sie einen neuen Eintrag und passen folgende Parameter an (hier am Beispiel HTTPS):


3. Erstellen von Traces zur weiteren Analyse (Szenario 1 und 2):

Info:
Bei Szenario 2 und Verwendung zweier LANCOM Router muss der Trace auf beiden Routern erstellt werden. 

3.1 Mit dem LANtracer (in LANconfig) oder per Konsole können Sie einen IP-Router Trace durchführen, welcher auf die zu erreichende lokale IP-Adresse (in diesem Beispiel 192.168.66.109) und den Port (in diesem Beispiel 46509) gefiltert werden kann:

Geben Sie dazu auf der Konsole den Befehl tr # ip-router @ <IP-Adresse> +"port: <Port>" ein (z.B. tr # ip-router @ 192.168.66.109 +"port: 46509").

Info:
In Szenario 2 muss auf dem Router 2 der IP-Router Trace auf die IP-Adresse des Routers 1 im Transfernetz gefiltert werden.

Wichtig:
Durch ein Leerzeichen voneinander getrennte Such-Parameter müssen durch Anführungszeichen zusammengefasst werden (z.B. "port: 46509"), da ansonsten eine "Oder-Verknüpfung" greift und die Trace-Zeile ausgegeben wird, wenn einer der Parameter enthalten ist. 

3.2 Führen Sie über das Internet einen Zugriff auf die öffentliche IP-Adresse (81.81.81.81:46509) bzw. den öffentlichen DNS-Namen (z.B. zentrale.test.de:46509) durch.

Wenn das Port-Forwarding nicht greift, bleibt der Trace leer (siehe Abbildung).

3.3 Eine weitere Fehlerquelle ist, dass das Port-Forwarding zwar greift, die Pakete auch im Router vom WAN ins LAN transportiert werden, diese aber vom Empfänger (z.B. dem Server) unbeantwortet bleiben.

Ein Grund hierfür könnte z.B. sein, dass beim  Port-Forwarding die falsche lokale IP-Adresse angegeben wurde, oder ein Fehler in Ihrer internen LAN-Struktur vorliegt.

In diesem Fall kann ein  IP-Router Trace mit dem Befehl tr # ip-router @ "port: <port>" (z.B.  tr # ip-router @ "port: 46509") durchgeführt werden, der folgendes Ergebnis liefern würde (siehe Abbildung).

Es sind nur SYN-Pakete zu sehen (zu erkennen am Flags: S), die vom WAN (Gegenstelle NETAACHEN) ins LAN (INTRANET) transportiert, jedoch nicht vom Empfänger mit einem SYN/ACK-Paket beantwortet werden.

3.4 Wenn das Port-Forwarding vollständig funktionsfähig ist, sehen Sie im IP-Router Trace u.A. den stattfindenden TCP-Handshake: