Zwecks Realisierung einer Redundanz werden häufig mehrere WLAN-Controller in einem Verbund betrieben (WLC-Cluster). Die Access Points verteilen sich dann zur Optimierung der Netzlast auf die WLAN-Controller. Fällt ein WLAN-Controller aus, verbinden sich die Access Points mit einem der verbleibenden WLAN-Controller.
In diesem Artikel ist die Vorgehensweise eines Access Points bei der Auswahl des optimalen WLAN-Controllers in einem WLC-Cluster Szenario beschrieben.
Dies wird bei folgenden Ereignissen vorgenommen:
- Ein unkonfigurierter Access Point wird im Netzwerk angeschlossen.
- Der aktuell verwendete WLAN-Controller kann vom Access Point nicht mehr erreicht werden.
- Ein mit einem WLAN-Controller verbundener Access Point prüft in Abständen von 30 bis 60 Minuten, ob ein besserer WLAN-Controller verfügbar ist.
Die Auswahl des optimalen WLAN-Controllers erfolgt anhand folgender Kriterien. Die Liste wird dabei sequenziell abgearbeitet. Der Prozess endet, sobald nur noch ein WLAN-Controller zur Auswahl übrig bleibt.
- Bereitstellung einer AP-Konfiguration: Der Access Point wertet aus, ob ein WLAN-Controller eine Konfiguration zur Verfügung stellt.
- Ein WLAN-Controller mit einem spezifischen Access Point Profil wird am höchsten priorisiert.
- Einem WLAN-Controller mit einem Default-Profil wird eine mittlere Priorität zugewiesen.
- Ein WLAN-Controller ohne Profil erhält die niedrigste Priorität.
- Höhe des Präferenzwerts: Der Access Point wertet den Präferenzwert aus, der einem WLAN-Controller zugewiesen wurde. Der Wert kann zwischen 0 und 255 vergeben werden. Je höher der Wert, desto höher wird der WLAN-Controller priorisiert.
- Der Präferenzwert kann einem WLAN-Controller lediglich über die Kommandozeile (Setup/WLAN-Management/Preference) oder über WEBconfig (LCOS-Menübaum → Setup → WLAN-Management → Praeferenz) zugewiesen werden.
- Lizenzauslastung: Der Access Point prüft die Anzahl der verbundenen Access Points sowie die Anzahl der maximal möglichen Access Points. Je niedriger die Lizenzauslastung, desto höher wird der WLAN-Controller priorisiert.
- Hat ein WLAN-Controller keine WLC-Lizenzen zur Anbindung weiterer Access Points mehr frei, berücksichtigt der Access Point den WLAN-Controller nicht mehr für den aktuellen Auswahlprozess.
- CPU-Auslastung: Der Access Point erhält vom WLAN-Controller eine Angabe über die CPU-Auslastung. Je niedriger die CPU-Last, desto höher wird der WLAN-Controller priorisiert.
- Round Trip Time: Der Access Point prüft anhand von ICMP-Paketen (Ping), wie schnell der WLAN-Controller auf Anfragen antwortet. Je niedriger die Antwortzeit, desto höher wird der WLAN-Controller priorisiert.