Beschreibung:

Werden auf einem Router mehrere Internet-Verbindungen verwendet (etwa bei einem Loadbalancer), müssen für alle weiteren Verbindungen außer der ersten (diese verwendet üblicherweise das Routing-Tag 0) weitere Default-Routen mit von 0 abweichenden Routing-Tags hinterlegt werden, damit diese angesprochen werden können. Handelt es sich um einzelne Verbindungen und nicht um einen Loadbalancer, müssen die Default-Routen angelegt werden, damit die Internet-Verbindung überhaupt aufgebaut wird. 

Ab LCOS 10.40 muss für ein Portforwarding und eine VPN-Einwahl auf eine Internet-Verbindung mit einem von 0 abweichenden Routing-Tag ein Eintrag in der WAN-Tag-Tabelle hinterlegt werden, damit die Antwort-Pakete über diese Internet-Verbindung geleitet werden. Ansonsten werden die Antwort-Pakete über die Internet-Verbindung mit dem Routing-Tag 0 gesendet. Weiterhin muss eine Firewall-Regel erstellt werden, welche das per WAN-Tag-Tabelle gesetzte Tag wieder entfernt. Ansonsten wird das für das lokale Netzwerk bestimmte Paket wieder über die Internet-Verbindung rausgeschickt. 


Voraussetzungen:


Szenario:

  • Es sind zwei internet-Verbindungen eingerichtet (INTERNET und INTERNET2).
  • Ein Portforwarding soll über die Internet-Verbindung INTERNET2 mit dem Routing-Tag 1 erfolgen.

Ein Bildschirmfoto einer technischen Benutzeroberfläche zeigt eine IP-Routing-Tabelle mit verschiedenen Netzwerkadressen, Masken und Routing-Einstellungen, möglicherweise für die Konfiguration eines Netzwerks.


Vorgehensweise:

Konfiguration der WAN-Tag-Tabelle:

1. Öffnen Sie die Konfiguration des Routers in LANconfig und wechseln in das Menü Kommunikation → Gegenstellen → WAN-Tag-Tabelle.

Bildschirmfoto einer technischen Benutzeroberfläche mit verschiedenen Registerkarten und Menüoptionen für Netzwerkkonfigurationen, einschließlich Routing-Protokolle, Firewall-Einstellungen und Multicast-Konfigurationen.

2. Erstellen Sie einen neuen Eintrag und passen folgende Parameter an:

  • Gegenstelle: Wählen Sie im Dropdownmenü die Internet-Gegenstelle aus, auf welche das Portforwarding oder die VPN-Einwahl erfolgen soll (in diesem Beispiel INTERNET2).
  • Schnittstellen-Tag: Tragen Sie das Routing-Tag der Internet-Gegenstelle ein (in diesem Beispiel das Tag 1).

Bildschirmfoto einer Netzwerkkonfigurations-Oberfläche mit Tabellen zur Eingabe von WAN-Tag, IP-Pools, sowie primären und sekundären DNS-Adressen.



Konfiguration der Firewall-Regel:

1. Wechseln Sie in das Menü Firewall/QoS → IPv4-Regeln → Regeln.

Die Abbildung zeigt eine technische Benutzeroberfläche mit Konfigurationsoptionen für Firewall-Regeln, Quality of Service, Schnittstellenmanagement und Monitoring, wobei verschiedene Protokolle und Objekte für Netzwerkmanagement und -sicherheit angezeigt werden.

2. Vergeben Sie bei Name dieser Regel einen aussagekräftigen Namen und tragen Sie bei Routing-Tag das Tag 65535 ein. Dadurch werden alle Tags entfernt und es wird das Tag 0 verwendet. Damit ist ein Zugriff in alle Netzwerke möglich.

Screenshot einer technischen Benutzeroberfläche zur Konfiguration von Netzwerkregeln, einschließlich Optionen zum Verwalten von Datenpaketen, VPN-Netzbeziehungen und Loadbalancer-Richtlinien.

3. Wechseln Sie in den Reiter Aktionen, löschen das Objekt REJECT und fügen stattdessen das Objekt ACCEPT hinzu.

Bildschirmaufnahme einer technischen Benutzeroberfläche, die verschiedene Menüoptionen und Aktionen zeigt, einschließlich einer Tabelle, die beschreibt, wann bestimmte Aktionen aufgrund von Daten- oder Paketüberschreitungen automatisch ausgeführt werden.

4. Wechseln Sie in den Reiter Stationen, wählen bei Verbindungs-Ziel die Option Verbindungen an folgende Stationen und klicken auf Hinzufügen → Benutzerdefinierte Station hinzufügen.

Bildschirmansicht einer technischen Konfigurations- oder Benutzeroberfläche, die verschiedene Optionen wie Filterregeln, allgemeine Aktionen, Qualitätsservice-Einstellungen und Verbindungsquellen anzeigt, mit Schaltflächen zur Verwaltung von Netzwerkstationen und DNS-Zuweisungen.

5. Wählen Sie die Option Eine IP-Adresse oder ein Bereich von IP-Adressen und tragen bei Von IP-Adresse und Bis IP-Adresse die IP-Adresse des Weiterleitungs-Ziels im lokalen Netzwerk ein (in diesem Beispiel die 192.168.1.250).

Screenshot einer technischen Benutzeroberfläche, die verschiedene Netzwerkeinstellungen darstellt, einschließlich lokaler Stationen, Broadcasts im lokalen Netzwerk, spezifischen Gegenstellen, MAC-Adressen und IP-Netzwerkbereichen.

6. Wechseln Sie in den Reiter Dienste und wählen bei Protokolle/Ziel-Dienste die Option folgende Protokolle/Ziel-Dienste und klicken auf Hinzufügen.

Screenshot einer technischen Benutzeroberfläche zur Konfiguration von Netzwerkregeln, einschließlich Filterregeln, Protokollen und Diensten für Quell- und Zielkategorien.

7. Wählen Sie das Protokoll aus, welches per Portforwarding weitergeleitet werden soll (in diesem Beispiel HTTPS).

Screenshot einer technischen Benutzeroberfläche mit Optionen zur Netzwerkkonfiguration einschließlich SSH, TELNET, MAIL, WEB und NEWS.

8. Die Firewall-Regel muss anschließend wie folgt aussehen.

Screenshot der Benutzeroberfläche einer Netzwerkmanagement-Software, die Firewall-Regeln und QoS-Einstellungen anzeigt, einschließlich Quell- und Zielinformationen sowie spezifischer Aktionen und Kommentare zu Netzwerkprotokollen.

9. Die Konfiguration ist damit abgeschlossen. Schreiben Sie die Konfiguration in den Router zurück.