Beschreibung:

In diesem Artikel wird beschrieben, wie BGP zwischen zwei LANCOM R&S®Unified Firewalls eingerichtet werden kann.

Unterstützung von "Next-Hop" BGP:


"Next-Hop" BGP wird ab LCOS FX 10.12 unterstützt. In LCOS FX 10.9 bis einschließlich 10.11 können Routen also nur an den direkten Nachbarn übermittelt werden (Transfer-Netzwerk erforderlich).


Voraussetzungen:

  • LCOS FX ab Version 10.9 (download aktuelle Version)
  • Bereits eingerichtete und funktionsfähige Netzwerke
  • Web-Browser zur Konfiguration der Unified Firewalls

    Es werden folgende Browser unterstützt:
    • Google Chrome
    • Chromium
    • Mozilla Firefox


Vorgehensweise:

1. Konfiguration von BGP auf den Unified Firewalls:

1.1 Konfiguration von BGP auf der Firewall-1:

1.1.1 Verbinden Sie sich mit der Firewall-1 und wechseln in das Menü Netzwerk → Routing → BGP.

Screenshot einer technischen Benutzeroberfläche zur Netzwerkverwaltung, inklusive Menüoptionen wie Firewall, MonitoringStatistiken, DHCP, DNS, DynDNSKonten, Interfaces und BGP RoutingRegeln.

1.1.2 Aktivieren Sie BGP über den Schieberegler, passen die folgenden Parameter an und klicken auf Speichern:

  • AS-Nummer: Tragen Sie die AS-Nummer für die lokale Unified Firewall ein (in diesem Beispiel die 64512). 
  • Nachbarn:
    • Name: Tragen Sie den Namen des BGP-Neighbors ein (in diesem Beispiel Firewall-2).
    • Adresse: Tragen Sie die IP-Adresse des BGP-Neighbors ein (in diesem Beispiel die 192.168.80.36).
    • AS-Nummer: Tragen Sie die AS-Nummer des BGP-Neighbors ein (in diesem Beispiel die 64513).
    • Passwort: Tragen Sie ein Passwort ein, welches für die Authentifizierung der BGP-Neighbors untereinander verwendet wird (in diesem Beispiel Passwort). Dieses muss mit dem in Schritt 1.2.2 gewählten Passwort übereinstimmen.
  • Multihop-Peers: Diese Einstellung regelt die Anzahl der Zwischen-Stationen (Hops), über welche eine Route gelernt werden kann (Werte von 0 bis 255). In diesem Beispiel wird der Wert auf 0 belassen. Dadurch können Routen nur von benachbarten Stationen gelernt werden.
  • Verbundene Routen weiter verteilen: Aktivieren Sie die Option, damit die lokal konfigurierten Routen an den BGP-Neighbor gesendet werden.

Für die AS-Nummer dürfen Werte zwischen 1 und 4294967295 vergeben werden. LANCOM Systems empfiehlt jedoch lediglich Werte aus den privaten Bereichen zu verwenden.

16-Bit: 64512 bis 65534

32-Bit: 4200000000 bis 4294967294

Anstatt oder zusätzlich zur Option Verbundene Routen weiter verteilen kann die Option Statische Routen weiter verteilen aktiviert werden. Tragen Sie dazu unter Routen die statischen Routing-Einträge in CIDR-Schreibweise (Classless Inter Domain Routing) ein und fügen diese über das "Plus-Zeichen" hinzu.

Stimmen die empfangenen mit den lokal konfigurierten Netzwerken überein, werden die Routen für die lokalen Netzwerke beibehalten.

Optional können Sie in dem Feld Ziel-Routing-Tabelle eine eigene Routing-Tabelle mit selbst erstellten Routing-Regeln referenzieren (Standard-Wert ist 254).

Bild einer Netzwerkkonfigurations-Oberfläche mit Details zum BGP Routing, inklusive Angaben zu Firewall-Name, Domain, AS-Nummer, Nachbarn-Name und -Adresse, Passwortverwaltung, Multihop-Peers und Verteilung statischer Routen.


1.2 Konfiguration von BGP auf der Firewall-2:

1.2.1 Verbinden Sie sich mit der Firewall-2 und wechseln in das Menü Netzwerk → Routing → BGP.

Schnittstelle eines Netzwerk-Monitoring-Tools, das Optionen wie Firewall, DHCP, DNS, DynDNS-Konten, Interfaces und BGP Routing-Regeln anzeigt.

1.2.2 Aktivieren Sie BGP über den Schieberegler, passen die folgenden Parameter an und klicken auf Speichern:

  • AS-Nummer: Tragen Sie die AS-Nummer für die lokale Unified Firewall ein (in diesem Beispiel die 64513). 
  • Nachbarn:
    • Name: Tragen Sie den Namen des BGP-Neighbors ein (in diesem Beispiel Firewall-1).
    • Adresse: Tragen Sie die IP-Adresse des BGP-Neighbors ein (in diesem Beispiel die 192.168.80.37).
    • AS-Nummer: Tragen Sie die AS-Nummer des BGP-Neighbors ein (in diesem Beispiel die 64512).
    • Passwort: Tragen Sie ein Passwort ein, welches für die Authentifizierung der BGP-Neighbors untereinander verwendet wird (in diesem Beispiel Passwort). Dieses muss mit dem in Schritt 1.1.2 gewählten Passwort übereinstimmen.
  • Multihop-Peers: Diese Einstellung regelt die Anzahl der Zwischen-Stationen (Hops), über welche eine Route gelernt werden kann (Werte von 0 bis 255). In diesem Beispiel wird der Wert auf 0 belassen. Dadurch können Routen nur von benachbarten Stationen gelernt werden.
  • Verbundene Routen weiter verteilen: Aktivieren Sie die Option, damit die lokal konfigurierten Routen an den BGP-Neighbor gesendet werden.

Für die AS-Nummer dürfen Werte zwischen 1 und 4294967295 vergeben werden. LANCOM Systems empfiehlt jedoch ausschließlich Werte aus den privaten Bereichen zu verwenden.

16-Bit: 64512 bis 65534

32-Bit: 4200000000 bis 4294967294

Anstatt oder zusätzlich zur Option Verbundene Routen weiter verteilen kann die Option Statische Routen weiter verteilen aktiviert werden. Tragen Sie dazu unter Routen die statischen Routing-Einträge in CIDR-Schreibweise (Classless Inter Domain Routing) ein und fügen diese über das "Plus-Zeichen" hinzu.

Stimmen die empfangenen mit den lokal konfigurierten Netzwerken überein, werden die Routen für die lokalen Netzwerke beibehalten.

Optional können Sie in dem Feld Ziel-Routing-Tabelle eine eigene Routing-Tabelle mit selbst erstellten Routing-Regeln referenzieren (Standard-Wert ist 254).

Screenshot einer technischen Benutzeroberfläche zur Konfiguration von BGP-Routing und Firewall-Einstellungen, die Nachbarn, Adressen, AS-Nummern und Passwörter anzeigt sowie Optionen zur Verteilung von verbundenen und statischen Routen bietet.



2. Auslesen des BGP-Status auf den Unified Firewalls:

2.1 Wechseln Sie auf den Unified Firewalls jeweils in das Menü Monitoring & Statistiken → BGP-Status.

Screenshot einer Netzwerk-Firewall-Benutzeroberfläche mit Menüoptionen für Monitoring, Statistiken, Einstellungen, Benachrichtigungseinstellungen, BGP-Status und Connection Tracking.

2.2 In dem Menü BGP-Status werden neben Informationen zum BGP-Neighbor (u.A. IP-Adresse und Remote-AS) auch die Empfangenen und Gesendeten Routen angezeigt.

  • BGP-Status auf der Firewall-1:

Die Grafik zeigt eine Benutzeroberfläche für Netzwerkmanagement, die den Status von BGP-Nachbarn, deren Remote AS und verschiedene Netzwerkpfade samt Next-Hop-Informationen visualisiert.

  • BGP-Status auf der Firewall-2:

Bildschirmanzeige einer technischen Benutzeroberfläche mit einer Tabelle, die den BGP-Status, Nachbar-IPs, Remote-AS, sowie Details zu gesendeten und empfangenen Routen und deren Netzwerkpfade zeigt.