Beschreibung:
Neben der klassenbasierten PoE-Aushandlung kann diese auch per LLDP erfolgen. Die Aushandlung per LLDP erlaubt im Gegensatz zu der starren klassenbasierten Aushandlung eine granularere Zuweisung der Stromversorgung.
In diesem Artikel wird der Ablauf einer PoE-Aushandlung per LLDP zwischen einem Access Point mit LCOS LX und einem Switch eines anderen Herstellers mit PoE-Unterstützung für 802.3at (max. 30 W) beschrieben.
Je nach Switch-Hersteller kann die LLDP-Aushandlung etwas anders ausfallen.
Voraussetzungen:
- LCOS LX ab Version 6.14 RU1 (download aktuelle Version)
- Auf dem Switch muss LLDP dot3 auf den Ports aktiv sein, da LCOS LX nur diese Option unterstützt. LLDP-Med kann für die Aushandlung nicht verwendet werden.
PoE-Aushandlung per LLDP nach 802.3at mit maximal 30 Watt Strombedarf:
Im Folgenden wird exemplarisch anhand eines LX-6400 (Strombedarf von 25,5 W) und eines Cisco Switches mit 802.3at Support die Ablauffolge der LLDP-Aushandlung für PoE mit einem Strombedarf von maximal 30 W dargestellt. Der Switch kann den Strombedarf also voll bedienen.
1. Der Switch weist dem Access Point initial lediglich 13 W zu (PSE Allocated Power Value 13.0 Watt).
2. Der Access Point fragt per LLDP die für den Betrieb erforderlichen 25,5 W an (PD Requested Power Value 25.5 Watt).
3. Der Switch weist dem Access Point die angeforderten 25,5 W zu (PSE Allocated Power Value 25.5 Watt) und teilt ihm dies mit.
4. Der Access Point bestätigt dem Switch, dass ihm die angeforderten 25,5 W zugewiesen wurden (PSE Allocated Power Value 25.5 Watt).
5. Anschließend tauschen der Access Point und der Switch im Abstand von drei (Access Point) bzw. zwei Sekunden (Switch) LLDP-Pakete zwecks Keepalive aus.
PoE-Aushandlung per LLDP nach 802.3at mit maximal 60 Watt Strombedarf:
Im Folgenden wird exemplarisch anhand eines LX-6500 (Strombedarf von 51 W) und eines Cisco Switches mit 802.3at Support die Ablauffolge der LLDP-Aushandlung für PoE mit einem Strombedarf von maximal 60 W dargestellt. Der Switch kann den Strombedarf also nicht voll bedienen.
1. Der Switch weist dem Access Point initial lediglich 13 W zu (PSE Allocated Power Value 13.0 Watt).
2. Der Access Point fragt per LLDP die für den Betrieb erforderlichen 51 W an (PD Requested Power Value 51.0 Watt). Den vom Switch zugewiesenen Wert von 13 W (PSE Allocated Power Value) hat der Access Point hier noch nicht übernommen.
Die vom Access Point angeforderten 51 W übersteigen die vom 802.3at Standard maximal möglichen 30 W.
3. Der Switch weist dem Access Point weiterhin nur 13 W zu, da der angeforderte Wert von 51 W ungültig ist.
Im Webinterface vom Cisco Switch wird in diesem Fall als Powerclass der Wert Unknown ausgegeben.
4. Der Access Point fordert weiterhin 51 W an (PD Requested Power Value). Den zugewiesenen Wert von 13 W hat der Access Point jetzt übernommen.
5. Access Point und Switch tauschen weiter LLDP-Pakete aus, in denen der Access Point immer 51 W anfordert und der Switch dem Access Point 13 W zuweist.
In diesem Fall muss der Switch-Port, mit dem der Access Point verbunden ist, fest auf 30 W gestellt werden. Nur so erhält der Access Point 30 W.
Beim Betrieb mit 802.3at wird die Leistung des Access Points eingeschränkt. Die Einschränkungen sind in dem folgenden Knowledge Base Artikel beschrieben: