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Beschreibung:
In diesem Dokument ist beschrieben, wie eine IKEv2-Verbindung mit dem LANCOM Advanced VPN Client zu einer LANCOM R&S®Unified Firewall (im Folgenden als Unified Firewall bezeichnet) eingerichtet werden kann.


Voraussetzungen:


Szenario:
1. Die Unified Firewall ist direkt mit dem Internet verbunden und verfügt über eine öffentliche IPv4-Adresse:
  • Ein Unternehmen möchte seinen Außendienst-Mitarbeitern den Zugriff auf das Firmennetzwerk per IKEv2 Client-To-Site Verbindung ermöglichen.
  • Dazu ist auf den Notebooks der Außendienst-Mitarbeiter der LANCOM Advanced VPN Client installiert.
  • Die Firmenzentrale verfügt über eine Unified Firewall als Gateway und eine Internetverbindung mit der festen öffentlichen IP-Adresse 81.81.81.81.
  • Das lokale Netzwerk der Zentrale hat den IP-Adressbereich 192.168.3.0/24.



2. Die Unified Firewall geht über einen vorgeschalteten Router ins Internet:
  • Ein Unternehmen möchte seinen Außendienst-Mitarbeitern den Zugriff auf das Firmennetzwerk per IKEv2 Client-To-Site Verbindung ermöglichen.
  • Dazu ist auf den Notebooks der Außendienst-Mitarbeiter der LANCOM Advanced VPN Client installiert.
  • Die Firmenzentrale verfügt über eine Unified Firewall als Gateway und einen vorgeschalteten Router, welcher die Internet-Verbindung herstellt. Der Router die feste öffentliche IP-Adresse 81.81.81.81.
  • Das lokale Netzwerk der Zentrale hat den IP-Adressbereich 192.168.3.0/24.



Vorgehensweise:
Die Einrichtung ist bei Szenario 1 und 2 grundsätzlich gleich. Bei Szenario 2 muss zusätzlich ein Port- und Protokollforwarding auf dem vorgeschalteten Router eingerichtet werden (siehe Abschnitt 3).
1. Konfigurationsschritte auf der Unified Firewall:
1.1 Verbinden Sie sich mit der Konfigurationsoberfläche der Unified Firewall und wechseln auf VPN -> IPSec-Einstellungen.
1.2 Aktivieren Sie IPSec.
1.3 Wechseln Sie auf VPN -> IPSec-Verbindungen und klicken auf das "Plus-Symbol", um eine neue IPSec-Verbindung zu erstellen.
1.4 Hinterlegen Sie folgende Parameter:
  • Name: Vergeben Sie einen aussagekräftigen Namen.
  • Sicherheits-Profil: Wählen Sie hier das vorgefertigte Profil LANCOM Advanced VPN Client IKEv2 aus.
  • Verbindung: Wählen Sie Ihre konfigurierte Internet-Verbindung aus.

1.5 Wechseln Sie in den Reiter Tunnel und hinterlegen folgende Parameter:
  • Lokale Netzwerke: Geben Sie hier (in CIDR-Notation) die lokalen Netzwerke an, welche von VPN-Client erreicht werden sollen. In diesem Beispiel das lokale Netzwerk der Zentrale mit dem Adressbereich
    192.168.3.0/24
    .
  • Virtueller IP-Pool: Wählen Sie die Option Default Virtual-IP pool aus. Virtuelle IP-Pools können verwendet werden, um verbundenen VPN-Clients IP-Adressen-Konfigurationen zu senden.
1.6 Wechseln Sie in den Reiter Authentifizirung und hinterlegen folgende Parameter:
  • Authentifizierungstyp: Wählen Sie hier die Option PSK (Preshared Key) aus.
  • PSK (Preshared Key): Vergeben Sie einen Preshared Key für diese Verbindung.
  • Lokaler Identifier: Vergeben Sie die Lokale Identität.
  • Remote Identifier: Vergeben Sie die Entfernte Identität.
Wichtig:
Der Local und Remote Identifier dürfen nicht übereinstimmen!

1.7 Klicken Sie auf das Symbol zum Erstellen eines neuen VPN-Hosts.
1.8 Hinterlegen Sie folgende Parameter:
  • Name: Vergeben Sie einen aussagekräftigen Namen.
  • VPN-Verbindungstyp: Wählen Sie den Typ IPSec.
  • IPSec-Verbindung: Wählen Sie im Dropdownmenü bei IPSec die in Schritt 1.4 -1.6 erstellte VPN-Verbindung aus.
1.9 Klicken Sie in dem VPN-Host auf das "Verbindungswerkzeug" und klicken anschließend auf das Netzwerk-Objekt, auf welches der Advanced VPN Client zugreifen können soll, damit die Firewall-Objekte geöffnet werden.
1.10 Weisen Sie über die "Plus-Zeichen" die erforderlichen Protokolle dem VPN-Host zu.
Info:
Eine Unified Firewall verwendet eine Deny-All Strategie. Die Kommunikation muss also explizit erlaubt werden.
Info:
Die Firewall-Objekte können Sie auch über Desktop -> Desktop-Verbindungen aufrufen, indem Sie auf das "Bearbeiten-Symbol" klicken. 
1.11 Klicken Sie zuletzt in der Firewall auf Aktivieren, damit die Konfigurations-Änderungen umgesetzt werden.
1.12 Die Konfigurationsschritte auf der Unified Firewall sind damit abgeschlossen.


2. Konfigurationsschritte im Advanced VPN Client:
2.1 Öffnen Sie den Advanced VPN Client und wechseln in das Menü Konfiguration -> Profile.
2.2 Klicken Sie auf Hinzufügen/Import, um einen neuen VPN-Zugang zu erstellen.
2.3 Wählen Sie Verbindung zum Firmennetz über IPSec.
2.4 Vergeben Sie einen aussagekräftigen Namen.
2.5 Wählen Sie das Verbindungsmedium aus.
Info:
Werden wechselnde Verbindungsmedien verwendet (z.B. LAN und WLAN), verwenden Sie das Verbindungsmedium automatisch.
2.6 Geben Sie die öffentliche IP-Adresse oder den DynDNS-Namen der Unified Firewall an.
2.7 Setzen Sie den Austausch-Modus auf IKEv2 und die PFS-Gruppe auf DH16 (modp4096). Deaktivieren Sie die Funktion IPSec-over-HTTPS.
2.8 Hinterlegen Sie folgende Parameter:
  • Typ: Wählen Sie im Dropdown-Menü den Identitätstyp Fully Qualified Username (FQUN) aus.
  • ID: Hinterlegen Sie den in Schritt 1.5 vergebenen Remote Identifier.
  • Shared Secret: Hinterlegen Sie das in Schritt 1.5 vergebene Preshared Key.
2.9 Wählen Sie im Dropdown-Menü IKE Config Mode verwenden aus, damit dem VPN-Client die IP-Adresse automatisch durch die Unified Firewall zugewiesen wird.
2.10 Hinterlegen Sie zwecks Verwendung der Funktion Split-Tunneling das Zielnetz, welches über den VPN-Tunnel erreicht werden soll.
Wichtig:
Ohne konfiguriertes Split-Tunneling wird bei aufgebautem VPN-Tunnel aller Datenverkehr über den VPN-Tunnel übertragen, also auch der für das lokale Netzwerk oder das Internet bestimmte Datenverkehr. Dies kann zu Kommunikations-Problemen führen!
2.11 Die Konfigurationsschritte im Advanced VPN Client sind damit abgeschlossen.


3. Einrichtung eines Port- und Protokoll-Forwarding auf einem LANCOM Router (nur Szenario 2):
Für IPSec werden die UDP-Ports 500 und 4500 sowie das Protokoll ESP benötigt. Diese müssen auf die Unified Firewall weitergeleitet werden.
Werden die UDP-Ports 500 und 4500 weitergeleitet, wird das Protokoll ESP automatisch mit weitergeleitet.
Info:
Sollte ein Router eines anderen Herstellers verwendet werden, erfragen Sie die Vorgehensweise bei dem jeweiligen Hersteller.
Wichtig:
Werden die UDP-Ports 500 und 4500 sowie das Protokoll ESP auf die Unified Firewall weitergeleitet, kann eine IPSec-Verbindung auf dem LANCOM Router nur noch verwendet werden, wenn diese in HTTPS gekapselt wird (IPSec-over-HTTPS). Ansonsten kann keine IPSec-Verbindung mehr aufgebaut werden!
3.1 Öffnen Sie die Konfiguration des Routers in LANconfig und wechseln in das Menü IP-Router -> Maskierung -> Port-Forwarding-Tabelle.
3.2 Hinterlegen Sie folgende Parameter:
  • Anfangs-Port: Hinterlegen Sie den Port 500.
  • End-Port: Hinterlegen Sie den Port 500.
  • Intranet-Adresse: Hinterlegen Sie die IP-Adresse der Unified-Firewall im Transfernetz zwischen Unified Firewall und LANCOM Router.
  • Protokoll: Wählen Sie im Dropdown-Menü UDP aus.
3.3 Erstellen Sie einen weiteren Eintrag und hinterlegen den UDP-Port 4500.
3.4 Schreiben Sie die Konfiguration in den Router zurück.



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