Das LCOS bietet zur Analyse von verschiedensten Fehlerbildern die Möglichkeit an, Traces zu erstellen, um die Abläufe nachvollziehen zu können. Über den LANtracer können Traces vergleichsweise einfach erstellt werden, da vorgefertigte Trace-Konfigurationen für verschiedene Fehlerbilder in der Knowledge Base zur Verfügung stehen. Weiterhin kann der LANCOM Support bei Bedarf passende vorgefertigte Trace-Konfigurationen zur Verfügung stellen.
Kann der LANtracer nicht verwendet werden (etwa weil kein Windows eingesetzt wird), kann das Tracing auch per Konsole erfolgen.
In diesem Artikel wird beschrieben, wie Traces auf der Konsole per SSH erstellt werden können.
trace <Key> <Trace-Parameter>
|
Die in diesem Artikel beschriebene Vorgehensweise wird anhand des SSH-Clients PuTTY beschrieben. Für andere SSH-Clients gelten die Schritte analog. |
1. Konsolen-Ausgaben im SSH-Client in einer Text-Datei mitloggen (optional):
Werden die Trace-Ausgaben schnell sehr groß oder sollen die Trace-Ausgaben zu einem späteren Zeitpunkt analysiert werden, ist es sinnvoll, die Ausgaben in einer Text-Datei zu protokollieren. |
Wechseln Sie in den Reiter Logging und wählen unter Session logging die Option All session output aus, damit alle Konsolen-Ausgaben in der Log-Datei festgehalten werden. Bei Bedarf können Sie unter Log file name auch den Datei-Namen anpassen und den Speicher-Ort ändern.

2. Nachgehaltene Zeilen im SSH-Client anheben (optional):
In der Standard-Einstellung hält PuTTY lediglich 2000 Zeilen nach. Bei Ausführung von Konsolen-Befehlen mit sehr umfangreichen Konsolen-Ausgaben führt dies dazu, dass die Ausgabe in PuTTY mittendrin abgeschnitten wird. Bei länger laufenden Traces werden immer die aktuellen Ausgaben angezeigt, dafür aber die ersten Zeilen nach und nach überschrieben. Daher ist es empfehlenswert, das Limit an nachgehaltenen Zeilen anzuheben. Diese Einstellung hat keinen Einfluss auf die in einer Log-Datei protokollierten Meldungen. Soll die Analyse im Nachgang über die Log-Datei erfolgen, muss diese Einstellung nicht angepasst werden. |
Wechseln Sie in den Reiter Window und geben bei Lines of scrollback mindestens den Wert 20000 ein. Damit können auch umfangreichere Ausgaben komplett nachgehalten werden.

3. Konsolen-Sitzung per SSH auf dem Gerät starten:
3.1 Geben Sie in PuTTY im Reiter Session in dem Feld Host Name (or IP address) die IP-Adresse oder den DNS-Namen des Gerätes ein und passen bei Bedarf den Port an. Klicken Sie anschließend auf Open.

3.2 Geben Sie zuerst den Benutzernamen ein (login as) und bestätigen diesen mit <Enter>. Geben Sie anschließend das Geräte-Passwort ein (Password) und bestätigen dieses ebenfalls mit <Enter>.
Der Benutzername und das Passwort werden auf der Konsole nicht angezeigt. Soll der Login mit dem Benutzer root erfolgen, kann der Benutzer leergelassen und mit <Enter> bestätigt werden. Dadurch wird implizit der Benutzer root verwendet. |

3.3 Geben Sie den gewünschten Trace-Befehl ein, z.B. trace # vpn-status.
Da in diesem Beispiel der Umschalter # verwendet wird, kann der Trace mit dem gleichen Befehl auch wieder beendet werden. |

Erstellung von Traces analog zu vorgefertigten Trace-Konfigurationen:
Bei der Erstellung von Traces müssen neben den eigentlichen Trace-Parametern in der Regel noch die zugehörigen Status-Tabellen ausgelesen werden.
Datum und Uhrzeit samt Konsolen-Pfad automatisch anzeigen:
Speziell bei Status-Tabellen ist es wichtig, dass die Uhrzeit mit angezeigt wird, zu der diese ausgelesen wurde. Dies kann umgesetzt werden, indem im Prompt des Gerätes die Variable %t (Datum und Zeit) gesetzt wird. Zusätzlich muss noch die Variable %p (Konsolen-Pfad) gesetzt werden, da ansonsten immer nur Datum und Uhrzeit angezeigt werden, was die Navigation stark erschwert.
Geben Sie den folgenden Befehl auf der Konsole ein:
set Setup/Config/Prompt "%t | %p"
Nach Anpassung des Prompt kann die Support-Konfigurations-Datei (*.spf) per LANtracer nur noch in selten Fällen geschrieben werden. Diese Anpassung sollte daher nur dann vorgenommen werden, wenn der LANtracer nicht verwendet wird! |

Beispiel anhand der Trace-Konfiguration "WLAN-Einwahl":
Es ist sinnvoll, zuerst die Status-Tabellen abzufragen und anschließend die Trace-Parameter. Der Bootlog wird hier nicht benötigt. Bei Bedarf kann dieser separat ausgelesen werden. |
Auslesen der Status-Tabellen:
Daraus resultiert dann die folgende Befehls-Kette:
repeat 30 ls /Status/WLAN/Interfaces ; ls /Status/WLAN/Log-Table ; ls /Status/WLAN/Competing-Networks ; ls /Status/WLAN/WLAN-Parameter ; ls /Status/WLAN/Seen-Clients ; ls /Status/WLAN/Radios ; ls /Status/WLAN/Byte-Transport ; ls /Status/WLAN/Errors ; ls /Status/WLAN/Station-Table
Auslesen der Trace-Parameter:
Daraus resultiert dann die folgende Befehls-Kette:
trace # Error EAP Status WLAN-STATUS
Kopierte Befehls-Ketten können per Rechtsklick in PuTTY eingefügt werden. Nach Bestätigung per <Enter> werden diese ausgeführt. |
|