Sie zeigen eine alte Version dieser Seite an. Zeigen Sie die aktuelle Version an.

Unterschiede anzeigen Seitenhistorie anzeigen

« Vorherige Version anzeigen Version 19 Nächste Version anzeigen »


Beschreibung:

Es kommt immer wieder vor, dass WLAN-Endgeräte sich auf einem Access Point in ein Frequenzband einbuchen, obwohl ein anderes Frequenzband weniger stark frequentiert ist. Auf Access Points mit LCOS LX gibt es dafür das Client-Management, womit WLAN-Endgeräte gezielt in ein anderes Frequenzband geleitet werden. Es gibt folgende Steuerungs-Möglichkeiten:

  • Upgrade: Der Access Point leitet ein im 2,4 GHz-Band eingebuchtes WLAN-Endgerät in das 5 GHz-Band, wenn die Signalstärke im 5 GHz-Band so hoch ist, dass dadurch die Performance des WLAN-Endgerätes verbessert werden kann. Damit erfolgt auch eine Entlastung des 2,4 GHz-Bandes.
  • Downgrade: Der Access Point leitet ein im 5 GHz-Band eingebuchtes WLAN-Endgerät in das 2,4 GHz-Band, wenn die Signalstärke im 5 GHz-Band zu niedrig ist (belegt durch niedrige erzielbare Datenraten viel Airtime).
  • Offloading: Der Access Point leitet WLAN-Endgeräte innerhalb einer SSID vom 2,4 in das 5 GHz-Band oder umgekehrt, um das Frequenzband zu entlasten (wenn die Kanallast zu hoch ist).

Die verschiedenen Steuerungs-Möglichkeiten können vom Client-Steering sowohl für inaktive (idle post-association steering) als auch für aktive (active post-association steering) WLAN-Endgeräte verwendet werden.

Aktive WLAN-Endgeräte können nur per 802.11v BTM Request (BSS Transition Management) gesteuert werden, damit die Verbindung nicht beeinträchtigt wird. Bei inaktiven WLAN-Endgeräten wird zuerst versucht, diese per 802.11v BTM Request zu steuern. Reagiert das WLAN-Endgerät nicht auf diese Anfragen (etwa, da 802.11v nicht unterstützt wird), wird das Gerät vom WLAN disassoziiert und auf dem Frequenzband durch Eintrag in eine Blacklist gesperrt.

Weiterhin verwendet das Client-Management bei WLAN-Endgeräten, welche zu einem früheren Zeitpunkt bereits mit dem Access Point verbunden waren, einen Mechanismus, bei dem der Access Point vor der Assoziierung eines WLAN-Endgerätes nicht auf dessen "Probe Requests" antwortet (pre-association steering). Dadurch werden die Geräte angeregt, sich mit der SSID auf einem anderen Frequenzband zu verbinden.

In diesem Artikel wird beschrieben, wie Client-Management auf Access Points mit LCOS LX konfiguriert werden kann.

Im Gegensatz zum Client-Management bei LCOS Access Points tauschen Access Points mit LCOS LX die Informationen zum Client-Management nicht untereinander aus. Jeder Access Point nimmt die Steering-Entscheidungen separat vor.


Voraussetzungen:


Vorgehensweise:

Öffnen Sie die Konfiguration des Access Points in LANconfig und wechseln in das Menü Wireless-LAN → Client-Management.

Bei Aktives Profil können Sie eines der drei folgenden vorgefertigten Profile auswählen:

  • P-Default (Standard-Einstellung):
    Dieses Profil enthält sinnvolle Standard-Werte für die meisten Steuerungs-Mechanismen und stellt somit das empfohlene Profil dar. Das Steering erfolgt anhand der Mediumsauslastung und der erkannten Interferenz auf dem aktuellen Kanal (bevorzugt mittels 802.11v). Unterstützt das WLAN-Endgerät kein 802.11v, wird das Steering mittels einer gezielten Disassoziierung des WLAN-Endgerätes durchgeführt. Die folgenden Steuerungs-Möglichkeiten werden in diesem Profil verwendet/nicht verwendet:
    • Upgrade und Offloading für aktive und inaktive WLAN-Endgeräte (post-association steering).
    • Offloading von WLAN-Endgeräten mittels Zurückhalten der "Probe Responses" bei überlasteten Frequenzbändern (pre-association steering).
    • Offloading von WLAN-Endgeräten mittels Zurückhalten der "Probe Responses" bei nicht überlasteten Frequenzbändern (pre-association steering) wird nicht verwendet, da ein Upgrade vom 2,4 in das 5 GHz-Band erfolgen könnte.
    • Downgrade wird nicht verwendet, da die meisten WLAN-Endgeräte selbstständig in das 2,4 GHz-Band wechseln, wenn die Signalstärke auf dem 5 GHz-Band zu schwach ist.
  • P-Disabled:
    Mit diesem Profil wird keinerlei Steering durchgeführt. Das WLAN-Endgerät entscheidet autark, welches Frequenzband es wählt.
  • P-Legacy:
    Dieses Profil unterstützt lediglich ein Upgrade von aktiven WLAN-Endgeräten vom 2,4 in das 5 GHz-Band mittels Zurückhalten der "Probe Responses" (pre-association steering), sofern das 2,4 GHz-Band nicht überlastet ist. Es wird unabhängig von der Auslastung immer das 5‑GHz-Band bevorzugt. Dieses Profil entspricht der Option AP-basiertes Band-Steering im LCOS.



Profile:

Neben den vorgegebenen Profilen können Sie in dem Menü Profile auch eigene Profile erstellen. Dies wird allerdings nur empfohlen, wenn Sie sehr gute WLAN-Kenntnisse besitzen (Experten-Kenntnisse).

  • Profil-Name:
    Geben Sie einen aussagekräftigen Namen für das Profil an.
  • Betrieb:
    Steuert, ob das Client-Management für dieses Profil aktiv ist. 
  • Steuerung-Min-PHY-Signal:
    Legt die Client-Signalstärke (in dB) fest, ab der ein Steering des WLAN-Endgerätes durchgeführt wird (nur Offloading). 
  • Upgrade-TX-Grenzwert:
    Legt den Grenzwert der Übertragungsrate (in kBit/s) fest, bei dessen Erreichen ein Steering des WLAN-Endgerätes auf das 5‑GHz-Band erfolgen soll. Damit das Steering durchgeführt wird, muss ebenfalls der Upgrade-PHY-Signal-Grenzwert erreicht sein. 
  • Upgrade-PHY-Signal-Grenzwert:
    Legt die Client-Signalstärke (in dB) fest, die mindestens erreicht sein muss, damit das WLAN-Endgerät für ein Steering auf das 5‑GHz-Band in Betracht gezogen wird. Damit das Steering durchgeführt wird, muss ebenfalls der Upgrade-TX-Grenzwert erreicht sein
  • Downgrade-Senderate-Grenzwert:
    Legt den Grenzwert der Übertragungsrate (in kBit/s) fest, bei dessen Erreichen ein Steering des WLAN-Endgerätes auf das 2,4‑GHz-Band erfolgen soll. 
  • Downgrade-PHY-Signal-Grenzwert:
    Legt die Client-Signalstärke (in dB) fest, die unterschritten sein muss, damit das WLAN-Endgerät für ein Steering auf das 2,4‑GHz-Band in Betracht gezogen wird. Für ein Steering auf 2,4 GHz (Downgrade) muss sowohl die hier konfigurierte Signalstärke unterschritten sein, als auch der Downgrade-Senderate-Grenzwert erreicht werden. 
  • 2.4GHz-Unterprofil:
    Wählen Sie ein 2.4GHz-Unterprofil aus.
  • 5GHz-Unterprofil:
    Wählen Sie ein 5GHz-Unterprofil aus.



2,4GHz-Unterprofile:

  • Profil-Name:
    Geben Sie einen aussagekräftigen Namen für das Profil an.
  • Auslastung-Prüfintervall:
    Konfiguriert das Intervall (in Sekunden), in dem die Mediumsauslastung geprüft wird. 
  • Auslastung-Mitteilungszeitraum:
    Konfiguriert den Zeitraum (in Sekunden), über den die Mediumsauslastung gemittelt wird. Dieser Wert muss immer über dem für das Auslastung-Prüfintervall konfiguriertem Wert liegen. 
  • Überlastungsgrenzwert:
    Konfiguriert die Mediumsauslastung (in Prozent), ab welcher der aktuelle 2,4‑GHz-Kanal als ausgelastet angenommen wird. 
  • Abweichungsgrenzwert:
    Konfiguriert die Mediumsauslastung (in Prozent), die zusammen mit der erwarteten Mediumsauslastung erreicht werden darf, bevor jedes weitere Downgrade-Steering bis zur nächsten Ermittlung der Mediumslast eingestellt wird. 
  • Störungserkennung:
    Konfiguriert, ob Interferenzen auf dem konfigurierten 2,4‑GHz-Kanal für die Entscheidung zum Steering herangezogen werden. 
  • Verzögerung-Probe-Signalgrenzwert.:
    Legt die Client-Signalstärke (in dB) fest, die erreicht sein muss, damit Probe Responses an das WLAN-Endgerät zum Zwecke des Steerings zurückgehalten werden. 
  • Verzögerung-Probe-Zeitfenster:
    Konfiguriert das Zeitfenster (in Sekunden), in dem von einem WLAN-Endgerät mindestens so viele Probe Requests empfangen werden müssen, wie es unter Verzögerung Probe-Min.-Anfrageanzahl konfiguriert wurde, damit diese beantwortet werden. 
  • Verzögerung-Probe-Min-Anfrageanzahl:
    Konfiguriert die Anzahl an Probe Requests, die von einem WLAN-Endgerät im unter Verzögerung-Probe-Zeitfenster konfigurierten Zeitraum empfangen werden müssen, damit diese beantwortet werden. 



5GHz-Unterprofile:

  • Profil-Name:
    Geben Sie einen aussagekräftigen Namen für das Profil an.
  • Auslastung-Prüfintervall:
    Konfiguriert das Intervall (in Sekunden), in dem die Mediumsauslastung geprüft wird. 
  • Auslastung-Mitteilungszeitraum:
    Konfiguriert den Zeitraum (in Sekunden), über den die Mediumsauslastung gemittelt wird. Dieser Wert muss immer über dem für das Auslastung-Prüfintervall konfigurierten Wert liegen.
  • Überlastungsgrenzwert:
    Konfiguriert die Mediumsauslastung (in Prozent), ab welcher der aktuelle 5‑GHz-Kanal als ausgelastet angenommen wird. 
  • Abweichungsgrenzwert:
    Konfiguriert die Mediumsauslastung (in Prozent), die zusammen mit der erwarteten Mediumsauslastung erreicht werden darf, bevor jedes weitere Downgrade-Steering bis zur nächsten Ermittlung der Mediumslast eingestellt wird. 
  • Störungserkennung:
    Konfiguriert, ob Interferenzen auf dem konfigurierten 5‑GHz-Kanal für die Entscheidung zum Steering herangezogen werden.